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Die Lodzer Getto-Chronik - Juni/Juli 1944, Schriftenreihe zur Lodzer Getto-Chronik

Erschienen am 20.08.2004
19,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783892448013
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Format (T/L/B): 2 x 22.8 x 15.7 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Die Edition der letzten beiden Monate der Lódzer Getto-Chronik ist ein einmaliges Zeugnis vom Leben im Getto und dessen Ende. Im August 1944 wurde das Lódzer Getto liquidiert: Knapp 70.000 Menschen wurden von den Nationalsozialisten in die Konzentrationslager Kulmhof (Chelmno) und Auschwitz-Birkenau verschleppt. Tausende kamen zu Tode, nur wenige überlebten diese letzte Etappe des Holocaust. Zu den erschütterndsten Dokumenten aus dem Lódzer Getto gehört die sogenannte Lódzer Getto-Chronik. Dieser rund 2000seitige Text wurde seit 1941 auf Polnisch und Deutsch im Archiv der Verwaltung des 'Judenältesten von Litzmannstadt' erstellt. Wie eine Zeitung - die sich aus Sicherheitsgründen einer internen Zensur unterwarf - verzeichnet die Chronik akribisch die Ereignisse im Getto, gibt Einblicke in die wild kursierenden Gerüchte und widmet gar dem 'Getto-Humor' eine eigene Rubrik. 15 Mitarbeiter - überwiegend Journalisten und Schriftsteller - schrieben die tägliche Chronik. Im vorliegenden Band sind die letzten beiden Monate der Lódzer Getto-Chronik abgedruckt. In den Monaten Juni und Juli 1944, als durch Lódz schon die Kolonnen der sich zurückziehenden Wehrmacht rollten, wurde die Lage des Gettos immer prekärer: Die Chronisten notieren die sich stetig verschlechternde Stimmung, geben dem allumfassenden Hunger Ausdruck, dokumentieren die Todesfälle - und legen zudem unfreiwillig Zeugnis von den perfiden Täuschungstaktiken der Nazis ab. Als im Juli 1944 angeblich Postkarten der zuvor Deportierten aus Leipzig im Getto eintrafen (in Wirklichkeit waren bereits alle Verschleppten in Chelmno getötet worden), jubelte auch Dr. Oskar Singer, der Leiter des Archivs, in seinem Beitrag in der Chronik: 'Man ist überglücklich im Getto'. Nur wenige Tage später wurde auch er nach Auschwitz verschleppt. Die beiden letzten Monate der Getto-Chronik legen ein einmaliges und beeindruckendes Zeugnis ab. Die Edition ist ein Beitrag zu den Gedenkfeiern anläßlich des 60. Jahrestages der Getto-Liquidation. Sie ist der Auftakt für eine komplette Ausgabe der Chronik, die 2006 vorgelegt werden soll.

Autorenportrait

Die Herausgeber Sascha Feuchert ist Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Honorarprofessor für 'German and Holocaustliterature' an der Eastern Michigan University, Michigan (USA). Vizepräsident des deutschen PEN. Erwin Leibfried ist Professor für Allgemeine Literaturwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur. Jörg Riecke ist Hochschuldozent am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen und Mitarbeiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur. Julian Baranowski ist Oberkustos des Staatsarchivs und Leiter der Sammlungen zum Getto Lódz. Krystyna Radziszewska ist wissenschaftliche Assistentin am Germanistischen Institut der Universität Lódz.

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